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Artenschutz im Opel-Zoo

Einer der wichtigsten gesellschaftlichen Aufträge Zoologischer Gärten ist es, die Erhaltung der Artenvielfalt zu unterstützen.

Der Opel-Zoo beteiligt sich an 39 internationalen Erhaltungszuchtprogrammen für Reptilien, Vögel und Säugetiere und koordiniert selbst zwei solcher Programme (Giraffen und Mesopotamischer Damhirsch). Nachkommen verschiedener gefährdeter Arten werden in Wiederansiedelungsprojekte abgegeben. Außerdem unterstützt er auch Artenschutzprojekte in den Herkunftsregionen verschiedener Tiere im In- und Ausland.

Nachzuchten von verschiedenen im Opel-Zoo gezüchteten Tierarten werden in Wiederansiedelungsprojekte im In- und Ausland gegeben. Dazu gehören Europäischer Nerz und Europäische Wildkatze, Europäischer Ziesel, Europäischer Feldhamster, Europäische Sumpfschildkröte, Waldrapp, Moorente, Marmelente, Steinkauz und Habichtskauz.

Eine besondere Stelle im Georg von Opel-Freigehege nimmt dabei eine hochbedrohte Hirschart ein:  Alle heute in Zoos lebenden Mesopotamischen Damhirsche stammen von den drei ursprünglich vom Zoogründer gesuchten und importierten Tiere ab. Nach der ersten Geburt 1960 und einem holprigen Start der Zucht in den ersten Jahren sind seither im Freigehege 280 Mesopotamische Damhirsche geboren. Sie wurden nicht nur an viele Zoos weltweit, sondern auch in Wiederauswilderungsprojekte gegeben, so in 2017 zwei Tiere nach Israel.

Mit der Auffang- und Aufzuchtstation für in Deutschland streng geschützte Feldhamster setzt der Opel-Zoo sein Engagement für bedrohte heimische Arten konsequent fort. Seit Einrichtung der Station 2018 kamen jährlich viele Jungtiere zur Welt. Die meisten von ihnen werden zur Auswilderung in Hessen in Wiederansiedelungsprojekte oder für deren Zucht an andere Zoos abgegeben. Im Sommer 2022 konnte in Hessen der erste "Freiland-Nachwuchs" der ausgewilderten Tiere beobachtet werden!

Neben Feldhamstern werden in der Aufzuchtstation im Opel-Zoo auch Europäische Ziesel gehalten, für die ebenfalls ein Auswilderungsprojekt besteht.

Nicht nur die Zucht und Auswilderung bedrohter Arten gehört zu den Aufgaben zoologischer Gärten im Artenschutz. Auch die Vermittlung von Wissen und die Sensibilisierung der Zoobesucher für die herausragende Bedeutung der Vielfalt des Lebens und ihres Schutzes gehören dazu. Dabei reicht die Information über diese Themen vom Artenschild an jedem Gehege über Öffentliche und zoopädagogische Sonderführungen bis zu den jährlichen Aktionstagen „Biologische Vielfalt im Opel-Zoo erleben“ und weitere Sonderveranstaltungen.

Bienenstand und Insektenhotel, verschiedene Insektenweiden und neugepflanzte Bäume wie Linden, Esskastanien und Obstbäume bieten zahlreichen bedrohten Wildtiertarten Futter und Lebensraum. Auch hier finden sich Informationsstände, um die ökologischen Zusammenhänge zu verdeutlichen und das Verständnis für die Notwendigkeit zu erwecken, Artenvielfalt aktiv zu schützen.

Wildvögel und Fledermäuse finden außerdem in über 100 Nist- und Fledermauskästen im Opel-Zoo Unterschlupf und im Zoogelände und den umliegenden Wäldern ausreichend Futter.

Der Opel-Zoo fördert auch die Forschung über bedrohte Arten, unter anderem an seinem eigenen Tierbestand. Mit der Stiftungsprofessur Opel-Zoo Zootierbiologie an der Goethe-Universität Frankfurt steht die wissenschaftliche Arbeit mit unserem Tierbestand und im Freiland auf einer nachhaltigen Basis. Darüber hinaus dienen Haar- und Kotproben von unseren Zootieren der Ausbildung von Artenschutzhunden, die beispielsweise an Flughäfen nach geschmuggelten Tieren suchen oder beim Nachweis von bestimmten Tierarten im Freiland helfen.

letzte Änderung: 11.03.2024