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Rangifer tarandus fennicus
Rangifer tarandus fennicus
Das Europäische Waldrentier ist eine Unterart des Rentiers, es ist aber größer, hochbeiniger und hat kein weit ausladendes Geweih. All das sind Anpassungen an seinen Lebensraum. In der bewaldeten Taiga liegt der Schnee höher als in der baumlosen Tundra. Mit den langen Beinen können die Waldrentiere besser im tiefen Schnee laufen. Passend dazu besitzen sie breite Klauen, die ein zu starkes Einsinken im Schnee, aber auch im Sumpf und Moor verhindern. Das schmalere Geweih erlaubt eine bessere Beweglichkeit im Wald und Dickicht.
Das Rentier ist die einzige Hirschart, bei der auch die Weibchen Geweihe tragen. Die Abwurfzeit der Geweihstangen ist geschlechtsabhängig. Auch das wird als Anpassung an den Lebensraum und die harten Winter gedeutet. Erwachsene Männchen werfen ihr Geweih im Dezember oder Januar ab, Weibchen erst nach dem Winter im April oder Mai. Gerade wenn gegen Ende des Winters die Nahrung knapp wird, haben die Weibchen ihre Geweihe noch und können sich an Futterplätzen besser gegen die schwereren Männchen behaupten. Das ist gerade für tragende Weibchen ein wichtiger Vorteil.
Das Waldrentier ist in seinem Bestand bedroht und wurde schon im Jahr 1913 unter Schutz gestellt.
Weitere Informationen hier: Zootierlexikon
Familie |
Hirsche (Cervidae) |
Verbreitung |
Finnland, Russland |
Nahrung |
Gräser, Kräuter, Moos, Flechten, Pilze |
Körperlänge |
150-220 cm |
Gewicht |
90-200 kg |
Lebenserwartung |
17 Jahre |
Tragzeit |
230 Tage |
Anzahl Jungtiere |
1 |
Der Opel-Zoo trägt zum Erhalt des Waldrentiers durch Teilnahme am European Ex-Situ Programme (EEP) bei. In den EEPs wird die Zucht der jeweiligen Art europaweit auf wissenschaftlicher Grundlage koordiniert, oft tragen EEPs auch zu Auswilderungsprojekten bei.