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Ergänzung des ‚Lehrpfades Baum des Jahres‘ im Opel-Zoo
Wann es die Ess- oder Edelkastanie nach der letzten Eiszeit über die Alpen geschafft hat, lässt sich nicht mehr genau sagen. Klar ist jedoch, dass sie den weiten Weg nur im Gepäck des Menschen schaffte und spätestens die Römer sie vor rund 2000 Jahren mitbrachten. Auch wenn Karl der Große die Pflanzung von Esskastanien in seinen Pfalzen verfügte, so ist sie in Deutschland trotzdem ein eher seltener Baum. Regional kann sie jedoch charakteristisch und bedeutsam sein; die Bestände in Kronberg, Königstein und Mammolshain sind weithin bekannt. Insbesondere Mammolshain kultiviert diese Baumart, trägt den Zusatz „Edelkastaniendorf“ und bietet zahlreiche Aktivitäten rund um die Frucht an. Selbst Catharina Elisabeth Goethe schickte ihrem Sohn Johann Wolfgang alljährlich Kronberger Esskastanien in seine Wahlheimat Weimar.
Das sehr verwitterungsresistente Holz der bis zu 35 m hoch und 500 Jahre alt werdenden Kastanie findet heute Verwendung in Staketenzäunen und Möbeln, früher schätzte man es besonders im Weinbau als Rebpfahl und auch zur Fassherstellung. Die als Niederwald bewirtschafteten Bäume wurden oft in direkter Nähe der Reben angepflanzt, auch weil beide Pflanzen mildes Klima schätzen. Praktisch, dass Hildegard von Bingen gekochten Esskastanien gleich Linderung bei Kopfschmerzen zuschrieb.
Mehr hier: 12-2018.04.24.Baum des Jahres.pdf
letzte Änderung: 22.03.2023